Als die Beatles ihr „weisses Album“ aufnahmen, erblickte ich das Licht der Welt. Aufgewachsen als Kind der 1970er-Jahre durfte ich die ersten Erfahrungen auf den eigenen (drei) Rädern selbstverständlich auf einem WisaGloria machen. Damals konnten wir nicht genug bekommen vom drausen spielen: Cowboy’s und Indianer, Stäckli um oder Räuber und Poli waren angesagt. Die Freiheit auf Rädern wurde mit einem damals angesagten „Chooper“ ausgelebt und das Quartier erkundet.

Die Helden der Kindheit waren nebst Winnetou und Old Shatterhand, Pippi Langstrumpf oder Michel aus Lönneberga der US-amerikanische Motorrad-Stuntman Evel Knievel der durch seine spektakulären Motorradsprünge und Stuntshows weltweite Berühmtheit erlangte.

Die erlangte Freiheit reichte irgend wann auch nicht mehr und das Velo der Mutter war auch viel schneller…

Das Fahrrad war lange das Fahrzeug für den Schulweg, den Arbeitsweg, den Ausgang und gelegentlich musste auch den „Töfflibuebe“ gezeigt werden, dass auch ein Velo schnell sein kann.

Auf der Fahrt mit einem Vespa als Sozius meines Onkels, war mir klargeworden: Das muss ich auch haben! Der ganze „Stiftenlohn“ wurde für einen ocassions 125er Honda MTX gespart. Die zwei Jahre mit dem 125er-Billett wollten und wollten nicht vorbeigehen. Die erste grosse Töffreise führte mich und meine Kollegen bis nach Südfrankreich. Unvergessliche Tage – Sonne, Töff und Pizza’s…

Wärend der Rekrutenschule konnte ich beim Militär die „grosse Töffprüfung“ absolvieren und anschliessend den Militärausweis ins „zivile Billett“ übertragen. Am 05. November 1988 war es dann soweit, ein lang gehegter Traum wurde Wirklichkeit. Eine Honda XL 600LM.

Erste Geländeerfahrungen wurden gesammelt, auf den Feldern eines Bauernsohnes wurden aus Brettern Sprünge aufgebaut und Anlieger prepariert. Das Geländefahrtraining hat begonnen. Mit dem „Enduro-Atlas“, ein Buch mit Beschreibungen von Offroad-Stassen in ganz Europa kam auch der Hunger auf mehr Offroad. Als Feriendestination wurde der Lago di Garda ausgewählt, mit seinen Schotterstrassen aus den Weltkriegen ein lohnenswertes Offroad-Erlebnis. Dem Gardasee blieb ich noch einige Jahre treu und erfreute mich jedesmal am italienischen Charm und einer Motorsportbegeisterten Nation. Mit der Zeit lernte ich immer mehr Leute kennen die schon an verschiedenen Orten auf der Welt offroad unterwegs waren. Ein neues Ziel wurde definiert: Eine Reise in die Sahara.

Im Dezember 1989 schloss ich mich dem Team Adventura aus Deutschland an. Mit Christoph del Bondio (†15. November 2018) durfte ich einem alten Hasen und einer Offroad-Legende folgen. Die Reise durch Tunesien und Algerien bleiben in bester Erinnerung. Kaum zu Hause ging es Anfang Februar 1990 ans Elefantentreffen nach Thurmansbang im Bayerischen Wald.

Immer nur Trainieren macht Spass, aber es muss ein neues Ziel definiert werden: Offroad-Rennen. Befriedigung fand ich in den lizenzfreien Rasenrennen der umliegenden Töffclub’s.

 

Die 180 Kilogramm schwere XL mit ihrem 30 Liter Tank war ein zuverläsiger Begleiter in Algerien, aber für die Rasenrennen ungeeignet. Eine Yamaha TT 600 bot mir alles was ich für den Offroad-Sport und meine Abenteuer-Reisen benötigte.

Die TT war mir ein treuer und zuverläsiger Begleiter im Sport und auf Reisen:

  • Lago di Garda
  • Bardonecchia (Stella Alpina)
  • Diverse Rasenrennen
  • Marocco (Raid de l’amitie) 1993, 1996
  • SSRT Clubrennen
  • Touren durch die schweizer-, östreichischen und französischen Alpen
  • Norwegen (Nordkap) 1994

Ende der 1990er-Jahren habe ich mich beruflich neu ausgerichtet und eine zweite Ausbildung gemacht und dann kamen Mitte der 2000er Jahre die Kinder und es wurde ruhiger.

Doch wer einmal vom Zweirad-Virus inviziert wurde…

Die Technik der Mountainbike’s hat indessen nicht geschlafen. Die Gesetze zur Nutzung der Natur(Strassen) mit Motorfahrzeugen wurde riguroser. Also musste ein vollgefedertes Mountainbike her. Was ich damit alles anstelle dokumentiere ich hier auf meiner Seite.

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